outdoorblitzen in 3 schritten

Outdoorblitzen in 3 Schritten

Viele schrecken bei Portraits im Außenbereich noch immer vor der Benutzung eines Blitzes zurück. Dabei ist die Verwendung gar nicht so kompliziert. Das Outdoorblitzen lässt sich in 3 einfachen Schritten einrichten.

Warum Outdoorblitzen?

Bei Gegenlichtaufnahmen fällt das Licht, meist die Sonne, aber auch ein Blitz- oder Dauerlicht, durch das Objektiv direkt in die Kamera. Zum einen kommt es dadurch zu Über- und Unterbelichtungen. Zum anderen geht die Schärfe verloren und es kommt zu einem verwaschenen Bild, was jedoch durchaus gewollt sein kein. Zudem können Lensflares entstehen.

Hier kann die Verwendung eines Blitzes, welcher das Motiv ausleuchtet, Abhilfe schaffen.

Auch bei wenig Licht kann die Verwendung eines zusätzliches Blitzes helfen, lange Belichtungszeiten oder hohe ISO-Werte, und somit unschönes Rauschen, zu vermeiden.

Was wird gebraucht?

Zum Outdoorblitzen reicht für den Anfang schon ein einfacher Aufsteckblitz. Ich verwende z.B. den Yongnuo YN685.

Wenn der Blitz entfesselt, also losgelöst von der Kamera, verwendet werden soll, was ich absolut empfehle, wird ein Fernauslöser benötigt. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten, am einfachsten ist hier die Verwendung des passenden Funkauslösers von Yongnuo, der YN622C-TX. Dieser hat den Vorteil, dass kein gesonderter Empfänger für den Blitz erforderlich ist. Hier ist aber darauf zu achten, dass der Auslöser zum Kamerasystem passt.

Yongnuo-Blitz mit Fernauslöser

Dann solltest du ein stabiles Lichtstativ verwenden, auf den der Blitz gesteckt wird und einen passenden Halter für den Blitz. Dieser sollte zumindest die Möglichkeit bieten, einen Reflektorschirm zu halten. Wenn andere Lichtformer genutzt werden sollen, sollte eine entsprechende Halterung verwendet werden. Das Angebot an Lichtformern ist riesig.

Gegebenenfalls ist noch ein Stativ für die Kamera erforderlich.

Dann den Auslöser auf die Kamera stecken, den Blitz aufs Stativ und mit dem Auslöser verbinden und schon kann es losgehen.

In 3 Schritten zum Outdoorblitzen

Als erster Schritt wird die Kamera eingerichtet. Und zwar erfolgt die Einrichtung so, dass der Hintergrund, also ungeachtet des Modells, so eingerichtet wird, wie die Bildaussage erfolgen soll. Der Blitz ist dabei noch ausgeschaltet! Das heißt, Blende, Belichtung und ISO werden so eingestellt, dass das Hintergrundmotiv korrekt belichtet ist. Hier ist die Verwendung des manuellen Modus der Kamera sinnvoll, da die eingestellten Werte nicht ständig nachkorrigiert werden müssen.

Als zweiter Schritt wird der Blitz dazugenommen und so eingestellt, dass das Modell korrekt beleuchtet wird. Bei Sonnenuntergangsaufnahmen zum Beispiel wird der Himmel korrekt belichtet, das Modell im Vordergrund wird dadurch jedoch viel zu dunkel. Dieses wird daher mit dem Blitz wieder aufgehellt. Die Einstellung des Blitzes sollte ebenfalls im manuellen Modus (des Blitzes) erfolgen. Die Einstellungen an der Kamera werden nicht verändert!

Als dritter Schritt wird dann die Gesamtbelichtung, also Motiv und Hintergrund geprüft und ggf. angepasst. Dies kann über die Blende erfolgen. Da diese jedoch im Normalfall für den entsprechenden Bildlook quasi voreingestellt ist und somit wegfällt, bleibt nur die Möglichkeit über den ISO-Wert. Damit kann die Gesamtbelichtung des Bildes gesteuert werden. Also ISO-Wert rauf, das gesamte Bild wird heller, ISO-Wert runter, das gesamte Bild wird dunkler.

Hier habe ich zunächst auf den Hintergrund (Beleuchtung) belichtet und dann mit dem Blitz (von vorn kommend) das Modell aufgehellt.

Wenn nur der Hintergrund nachkorrigiert werden muss, erfolgt dies über die Belichtungszeit. Wenn das Modell nachkorrigiert werden muss, erfolgt dies über die Anpassung des Abstandes des Blitzes zum Modell oder die Anpassung der Blitzenergie. Diese kann über den aufgesteckten Auslöser gesteuert werden.

Es ist daher sinnvoll, mit mittleren Werten zu beginnen. Bei der Belichtungszeit ist darauf zu achten, dass diese nicht unter die Blitzsynchronzeit eingestellt wird, da anderenfalls dunkle Balken im Bild auftauchen. Mit einer Belichtung bis max. 1/125 sec sollte nichts schiefgehen. Kürze Belichtungszeiten können je nach System auch noch funktionieren. Bei einem Blitz mit HSS-Funktion kann die Belichtungszeit ebenfalls vernachlässigt werden. Dies jedoch zu Lasten der Blitzenergie.

Die Blende sollte so gewählt werden, dass die Belichtung und der Bildlook passt.

Ich halte auch die Einstellung von ISO 200 für sinnvoll, da dann das Bild ggf. noch insgesamt abgedunkelt werden kann, ohne sämtliche Einzeleinstellungen nachzubessern.

Beim Blitz fange ich mit 1/4 Leistung an und kann dann die Leistung nach oben und unten nachstellen. Hier ist aber auch die Erhöhung oder Verringerung des Abstandes zwischen Blitz und Motiv möglich, um die Beleuchtung zu steuern.

Zusammengefasst daher nochmal die 3 Schritte:

  1. Hintergrund einrichten (ohne Blitz; Anpassung über Belichtungszeit)
  2. Motiv mit Blitzlicht einrichten (Anpassung über Blitzenergie oder Abstand)
  3. Gesamtergebnis prüfen und ggf. nachkorrigieren (Anpassung über ISO-Wert)

Ich hoffe, dass dir die kurze Einführung hilft. Die Verwendung von Blitzen erweitert die fotografischen Möglichkeiten ungemein, da das Licht so gesteuert und eingesetzt werden kann, dass das Beste aus den Motiven herausgeholt werden kann. Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren und Umsetzen.


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Kommentare

2 Antworten zu „Outdoorblitzen in 3 Schritten“

  1. […] Sollte es hierbei aber zu größeren Problemen kommen, kann noch ein Blitz genutzt werden, um das Modell weiter aufzuhellen. Weitere Infos zum Blitzeinsatz draußen findet ihr hier. […]

  2. […] man Outdoor blitzt, erkläre ich hier in drei einfachen […]

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